Der Schneemann

Fühl die Stille und die Unbeweglichkeit eines Schneemannes

Eine Entspannungsgeschichte von Silke Woitas-Krüder  

Zubehör:

ggf. Matten, Kissen, Decken   Schließe Deine Augen und sei ganz still. Stell Dir vor, dass Du ein Schneemann bist, der in der Mitte eines verschneiten Gartens steht. Alles ist weiß, alles ist bedeckt mit weißen, knisterndem Schnee. Die Sonne scheint hinab und lässt die Schneekristalle leuchtend glitzern. Du bist ein Schneemann mit einer roten Karottennase, schwarzen Kohlenstückchen als Augen und Holzstöckchen für die Arme. Du trägst einen lustigen Hut, der schief auf Deinem Kopf sitzt, und einen bunt gestreiften warmen Schal. Ein Schneemann kann sich nicht bewegen, er steht bewegungslos an seiner Stelle, daher versuche so ruhig zu sein wie Du kannst. Es fühlt sich an, als ob Du ganz steif, vollständig unbeweglich bist. Ein kleiner Spatz hüpft durch den Garten und hinterlässt kleine Muster im glitzernden Schnee. Auf einmal fliegt er auf und landet auf Deinem Stöckchenarm. Du stehst ganz still, während das Vögelchen entlang Deines Armes auf und ab hüpft. Dann spreizt er seine kleinen Flügel und fliegt hinauf in den Winterhimmel. Nun ist es um Dich herum wieder ganz still. Es fühlt sich gut an, so allein im Wintergarten voller Schnee. Du magst es so still und ruhig zu sein. Ein leises Knistern und Knacken ist zu hören. Ein Häschen hoppelt durch den Schnee auf Dich zu. Es ist hungrig und würde gerne Deine Karottennase fressen. Es setzt sich im weichen Schnee auf seine Hinterpfoten und schaut zu Dir hinauf. Zum Glück bist Du groß genug, so dass das Häschen nicht an Deine Nase kommt. Schnüffelnd hüpft es um Dich herum und verschwindet unter einem Strauch. Und nun ist es wieder ganz still im Garten. Während Du so alleine im Garten stehst, fühlst Du, wie friedlich alles an diesem sonnigen Wintermorgen ist. Die Sonnenstrahlen kitzeln Dich und zeichnen Schatten von Dir, ein Schneemann auf dem Boden. In der Sonne glitzerst und strahlst Du wie tausende funkelnder Diamanten. Die Wärme der Sonne fühlt sich auf Deinem Kopf, auf Deinen Armen und Beinen, Deinem ganzen Körper so wohlig an. Ganz langsam beginnst Du zu schmelzen. Vom Kopf hinunter über Deinen großen, runden Körper, tropfst Du langsam auf den Boden. Dein Körper wird kleiner und kleiner und wärmer. Bist Du bereit, sich wieder zu bewegen? Während der Schnee schmilzt, bemerkst Du die Veränderung Deines Körpers. Irgendwann liegt dort im Garten nur noch ein kleiner Haufen Schnee. Du fühlst Dich erholt und gut, Du bist nicht länger ein Schneemann. Und jetzt, wenn Du so weit bist, wackele mit Deinen Fingern und Zehen. Dehne und strecke Dich und öffne Deine Augen. Du bist ganz still, Du bist ganz ruhig!
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